Die üblichen Verdächtigen oder:
Warum sind gerade diese Lebensmittel unverträglich?

 

Weizen

Auch hier ist die Antwort leicht zu finden. In den 1950er Jahren wurden in Oberfranken 40 Doppelzentner Weizen pro Hektar geerntet, heute sind es mehr als doppelt so viel, vom gleichen Hektar Land.
Wie das geht?

Ganz einfach: Neue Züchtungen von Weizen, neue Erkenntnisse aus der Genetik, noch mehr Kunstdünger, noch mehr Pestizide. Aber immer noch der gleiche Boden, aus dem alles wachsen muß.
Das hat zur Folge, daß die Böden total ausgelaugt sind, alle natürlichen Nährstoffe sind lange aufgebraucht. In dem Weizen steckt nur noch das, was der Bauer als Kunstdünger auf das Feld geworfen hat.
Na ja, nicht ganz, ein bunter Cocktail aus Insektiziden, Fäulnishemmern und Crop-Science ist auch noch drin, von Genmanipulation ganz zu schweigen.
Kein Vergleich zu Feldern, die natürlich gedüngt wurden, nur ein Viertel des Ertrages bringen mußten und mit jährlich unterschiedlichen Feldfrüchten bestellt wurden.

Moderne Weizensorten werden so designt, daß der Stiel besonders kurz ist, weil ein kurzer Stiel stabiler ist und mehr und schwerere Körner tragen kann. Außerdem geht es in der modernen Landwirtschaft wie überall nur noch um Ertrag, je mehr, desto besser. Und natürlich um Kostenreduzierung, was an Stiel nicht wächst, verbraucht keinen Kunstdünger und keine Pestizide, die teuer sind, win-win, außer für den Weizen und für die, die ihn essen sollen.

Schauen Sie sich mal ein Design-Weizenfeld 3.0 an:
Die einzelnen Pflanzen stehen perfekt ausgerichtet, alle gleich hoch, eine, wie die andere.
Von wegen „die Natur kennt keine rechten Winkel“, hier passt alles ins Raster.
Der Boden zwischen den Pflanzen, gedüngt mit genau auf diese Weizensorte hindesigntem Kunstdünger, gespritzt mit genau auf diese Weizensorte hindesigntem Pestizid-Cocktail ist eine Wüste.
Da wächst nichts außer genau dieser Weizensorte.
Die ersten natürlichen Blumen und Gewächse können nur am Rand überleben, vermutlich, weil die Pestizide ganz exakt ausgebracht werden (Kostenersparnis!).

Es bleibt die Frage, wo dieser Giftcocktail, dem noch nicht mal ein Gänseblümchen standhält (und das sind echte Überlebenskünstler), so bei der Ernte hinkommt?

 

Kuhmilchprodukte

Der beste Lehrmeister ist immer noch die Natur, denn die hält die ganze Chose hier in Gang (obwohl wir alles tun, um sie dabei zu stören). Es gibt in der Natur kein Tier, das im Erwachsenenalter Milch trinkt und schon gar nicht von anderen Tieren.

Die natürliche Muttermilch für die erste Zeit des Lebens ist genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Art abgestimmt.
Also Kuhmilch für Kühe, Hundemilch für Hunde. Fragen Sie doch mal eine stillende Mutter, ob sie Lust hätte, mit ihrer Milch eine kleine Kuh großzuziehen (Sie tun das auf eigenes Risiko, für Ohrfeigen wird keine Haftung übernommen).

Was für das Fleisch gilt, gilt natürlich auch für die Milch: Sie enthält jede Menge Rückstände aus dem Futter plus Antibiotika, Kortikoide, Hormone usw..
Die neueren Kuhzüchtungen geben x-mal mehr Milch als eine Kuh vor 100 Jahren, sie sind echte Milchfabriken.
Gehen Sie mal in einen modernen Kuhstall, da sieht’s auch aus, wie in einer Fabrik: Ein (armes) Tier am nächsten, selbst der Tag-Nacht-Rhythmus wird über die freundlichen Neonleuchten gesteuert, um einen maximalen Ertrag zu erzielen.
Eine Blumenwiese mit allen nützlichen Kräutern in der Sonne haben die nie gesehen.

Ihre Stallnachbarn haben sie sich auch nicht ausgesucht, was zu erheblichem Stress führt und das geht alles in die Milch. Stellen Sie sich mal vor, Sie sind Ihr Leben lang am gleichen Platz angekettet, links Ihre Schiegermutter, rechts Berlusconi, prost Mahlzeit!
Da wird die beste Milch sauer.

Aber jetzt geht’s erst richtig los:

Die unglückliche Milch von den unglücklichen Kühen wird industriell bearbeitet, pasteurisiert, ulrahocherhitzt, homogenisiert usw., was immer da an Gutem drin war, ist spätestens jetzt weg.

Haben Sie sich mal gefragt, warum die braune bayrische Alpenkuh genau die gleiche 3,5 prozentige Vollmilch liefert wie die schwarz-weiße aus Ostfriesland?
Richtig, die industrielle Verarbeitung macht’s.

Milchprodukte werden vor allem wegen des angeblich so hohen Calciumgehaltes empfohlen (Sesam enthält viel mehr), leider werden die in der Milch enthaltenen Vitamine (z.B. A, D, K), die wir zur Verwertung des Calciums benötigen, bei der Bearbeitung zerstört.

 

Milch, Calcium und Osteoporose

Milchprodukte werden wegen des angeblich so hohen Calciumgehaltes besonders bei Osteoporose empfohlen.
Osteoporose ist eine Erkrankung, die die Knochen brüchig macht.

Die gängige Therapie ist eine erhöhte Calciumgabe, da der Knochen zu einem Teil aus Calcium besteht. Leider gibt es nicht eine Studie, die nachweist, daß Calcium bei Osteoporose hilft.
Calcium hilft jedoch hervorragend bei allergischen Reaktionen, da es die dabei auftretenden durchlässigen Zellwände abdichtet.
Das gleiche passiert auch hier, die Zellen igeln sich ein und kommunizieren nicht mehr, können aber auch nicht mehr reagieren. Na ja, wenigstens muß sich die eine Knochenzelle nicht dauernd von der anderen anhören, wie schlecht es ihr geht, sondern kann still vor sich hinleiden.

Das Calcium kann meist wegen fehlender Vitamine (A, D, K) sowieso nicht richtig verwertet werden, aber Milch ist ja gesund, auf jeden Fall für die Produzenten (gemeint sind hier nicht die Kühe!).
Fatal, neben den ganzen anderen schon beschriebenen Auswirkungen, ist aber, daß Milchkonsum zur Übersäuerung führt und die Übersäuerung hat tatsächlich Einfluß auf die Osteoporose, sie fördert sie nämlich!

Auch das ist einfach zu erklären:
Der Körper braucht einen bestimmten pH-Wert (Säure-Basenwert), um optimal arbeiten zu können. Wenn die natürlichen Regulationsmechanismen erschöpft sind, geht’s an die Substanz.
Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn dann werden aus den Knochen basische Bestandteile rausgelöst, wie Calcium, Kalium usw., um die Säure abzupuffern und den pH-Wert zu normalisieren.

Schön für den pH-Wert, hart für den Knochen, der wird nämlich weich!

 

Zucker

Zucker in seiner konzentrierten Form ist in Mengen erst seit dem 17. Jahrhundert in Europa verfügbar. Nach der Entdeckung Amerikas und der Aufteilung der Karibik unter den Kolonialmächten war die einheimische Bevölkerung schnell ausgerottet und durch afrikanische Sklaven ersetzt worden. Diese wurden hauptsächlich zum Anbau von Zuckerrohr gebraucht, das nach Europa exportiert wurde.

Vorher gab es Süßes nur in Form reifer Früchte oder Honig und letzterer läßt sich, trotz des sprichwörtlichen Fleißes der Bienen, nicht als Massenware produzieren.
Später entdeckte man die Gewinnung aus Zuckerrüben, was den Anbau von Zuckerrohr in Übersee unwirtschaftlich machte, außer für die Rumherstellung.

Zucker wird sofort verstoffwechselt und gelangt ins Blut. Dort ist er erst mal wenig hilfreich, denn er muß ja in die Zellen.
Das geschieht mit Hilfe eines Hormons, dem Insulin. Das Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse hergestellt und ist der einzige Stoff, der den Zucker (Fachwort Glukose) in die Zellen bringt.

Früher gab es in der Ernährung nicht diese Massen an Zucker.
Heute wird die Bauchspeicheldrüse durch die von der ständigen Zuckeraufnahme verursachte Insulinproduktion massiv überlastet. Wenn sie dann irgendwann mal streikt und (zurecht) bessere Arbeitsbedingungen fordert, kommt es zum Diabetes, der wiederum erhöht die Chance Alzheimer und Demenz zu bekommen, neben allerlei anderen unschönen Dingen – oder mögen Sie Amputationen von Gliedmaßen, die man eigentlich ganz gut gebrauchen kann?

Alkohol ist auch ein Thema in Zusammenhang mit den Pilzen, die geben nämlich als Stoffwechselendprodukt Fuselalkohole ab, die die Leber belasten.
Und Zucker wiederum ist die Lieblingsnahrung der Pilze, da sie ihn ohne großen Energieaufwand sofort verstoffwechseln können. Dadurch gewinnen sie Energie und können sich massenhaft vermehren mit den schon erwähnten, überaus schädlichen Folgen für die Gesundheit.
Vielleicht eine späte Rache der Sklaven?

Natürlich können auch wir aus dem konzentrierten Zucker Energie gewinnen, aber wir sind im Vergleich zu Pilzen hochkomplexe Lebewesen und brauchen Mineralien, Spurenelemente, Vitamine, Ballaststoffe und vieles mehr aus der Nahrung, um gesund zu sein.
Je mehr konzentrierten Zucker man zu sich nimmt, desto eher wird man satt (und dick),weil es eben reine Energie ist. Da man eher satt ist, nimmt man weniger andere, gesündere Lebensmittel zu sich mit den bekannten Folgen.

Leider hält die Sättigung nicht lange an.
Zucker fördert nämlich die Insulinausschüttung, denn er muß ja aus dem Blut in die Zellen kommen. Je mehr Zucker, desto mehr Insulin, das fleißig die Zellen mit dem Zucker mästet. So fleißig, daß der Blutzuckerspiegel sinkt, das löst den Hungeralarm aus und zwar ungefähr nach 2 Stunden. Jetzt braucht’s schnell neuen Zucker (die Hungersnot winkt ja am Horizont) und neues Insulin wird ausgeschüttet und so weiter und so weiter…

 

Nüsse

Ein von praktisch allen Ernährungstheorien hochgelobtes Nahrungsmittel, leider erweisen sich die Nüsse im Nahrungsmitteltest fast immer als unverträglich. Soweit die praktische Erfahrung.

Wieso sind Nüsse, ebenso wie Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne, trotz aller ernährungstheoretischen Vorteile (Spitzname: Superfood) unverträglich?
Und warum sind Sesam und Leinsamen förderlich?

Die Antwort liegt in dem, was alle Nüsse gemeinsam haben, nämlich den besonders hohen Fett- und Ölgehalt.
Vom Leinöl ist bekannt, daß es bei gekühlter, lichtgeschützter Aufbewahrung 6-8 Wochen haltbar ist, danach wird es ungenießbar.

Ein schönes Beispiel für eine Nuß ist die Walnuß. Es gibt sie das ganze Jahr in den ungekühlten, perfekt beleuchteten Regalen der Supermärkte. Meist stammen sie aus Kalifornien oder Südafrika. Diese Länder haben offenbar das optimale Walnußklima, aber auch dort wird nur einmal im Jahr geerntet. Die Tüte im Supermarkt ist also unter Umständen schon ziemlich alt. Wahrscheinlich haben sich durch falsche Lagerung und Alterungsprozesse die Fette und Öle, die in frischer Form möglicherweise sehr gesund waren, so verändert, daß sie die Nüsse unverträglich werden lassen.

Warum ist Sesam und Leinsamen förderlich?
Sesam-und Leinsamkörner sind sehr klein. Die meisten gelangen unzerkaut in den Darm und können ihre Inhaltsstoffe nicht freisetzen, da sie von einer relativ harten Schale umgeben sind, die auch von der Magensäure nicht aufgelöst wird.
Dadurch werden sie zu Superballaststoffen, die den Darm wie ein Besen gründlichst auskehren und gleichzeitig extrem verdauungsfördernd wirken.
Durch diesen Besen werden auch viele Pilznester einfach mechanisch entfernt und je weniger Pilze, desto gesünder der Darm.

Gesunder Darm – Gesunder Mensch!

 

Rotes Fleisch

Fleisch wird von einigen großen Weltreligionen wie dem Buddhismus eher abgelehnt, Juden und Moslems sind sich zumindest in einem Punkt einig, sie essen kein Schweinefleisch.
Grundsätzlich ist unser Gebiß für die Zerkleinerung fast jeder Nahrung geeignet. Ebenso ist die Verdauung und Energiegewinnung aus verschiedensten Nahrungsmitteln möglich. Ansonsten wäre das Überleben für Eskimos nicht möglich, da in deren Lebensraum, außer im sehr kurzen Sommer, kaum pflanzliche Nahrung verfügbar ist.
Gleichzeitig leben in Indien buddhistische Mönche strikt fleischlos. Sowohl der Eskimo, als auch der Mönch erfreuen sich bester Gesundheit.

Von der praktischen Lebensmitteltestung her ist Schweinefleisch die unverträglichste Sorte. Bei einem gestörten Darm gilt das allerdings für das Fleisch von allen Vierbeinern. Geflügel und Fisch sind meist verträglich.
Ein möglicher Grund dafür könnte darin liegen, daß wir einem Schwein näher verwandt sind als einem Fisch (diese Verwandtschaft ist manchem Schwein sicherlich peinlich).

Ein anderer Grund ist die Qualität. Durch Massentierhaltung, mangelnde Bewegung, fehlendes Sonnenlicht und schlechte Luft (waren Sie schon mal in einem Schweinestall? Es stinkt zum Himmel!) wachsen die Tiere nicht artgerecht auf.

Dazu kommt ein Cocktail aus artfremdem Kraftfutter (Fisch gehört einfach nicht ins Rinderfutter, oder haben Sie schon mal eine Kuh angeln sehen?), normalerweise fressen Kühe Gras und Kräuter, letztere gibt’s dank Kunstdünger kaum noch (schauen Sie sich mal die normale Wiese an, grasgrün, nix mit Artenvielfalt oder Kräutern, die den Kühen übrigens genauso gut tun, wie uns).
Im Kraftfutter sind meist Soja, Mais und Getreide, alles Kohlehydrate, die maximale Gewichtszunahme bewirken (für den industriellen Fleischproduzenten liegt der Schwerpunkt bei Kohlehydraten auf dem ersten Teil des Wortes) und für einen hohen Gehalt an Omega 6 Fettsäuren sorgen (genau!, das sind die, von denen wir ohnehin viel zu viele essen). Außerdem gibt’s noch Antibiotika, wachstumsfördernde Hormone und Kortikoide, lecker, das bleibt nämlich alles im Fleisch.
Alles, um die Tiere schneller wachsen zu lassen und den Stress und den Frust bis zum Schlachttermin halbwegs zu überstehen.

Ein weiterer Grund ist die Überzüchtung, kein modernes Mastschwein würde in der freien Wildbahn lange überleben, weil selbstauffüllende Futtertröge eher selten im Wald stehen.
Und der Weg zum Henker ist auch ziemlich lang, teilweise über 1000 Kilometer im engen Viehtransporter bei 40 Grad im Schatten. Keine Gruppenreise, die man buchen würde. Die Folge sind extrem erhöhte Stresshormone im Fleisch und wenn Sie davon selber schon genug haben… (Öl ins Feuer gießen könnte man das nennen!)

Es ist kein Wunder, daß solches Fleisch nicht gut verträglich ist. Das gleiche gilt natürlich auch für Zuchtgeflügel und Zuchtfisch, wobei diese grundsätzlich verträglicher sind.

Zum Schluß die Weisheit, die jeder Spitzenkoch am Tag zehnmal runterleiert: Regional, saisonal und bio, lieber etwas seltener Fleisch, dafür beste Qualität!

 

Der Darm und Fette und Öle

Fette und Öle sind ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Aber es sollten die richtigen sein. Von der Testung her ist natürlich die Butter zu meiden, weil sie ein Milchprodukt ist, gelegentlich ist Distelöl unverträglich (möglicherweise wegen des hohen Gehaltes an Omega 6 Fettsäuren), ansonsten sind die Fette, was Unverträglichkeiten angeht, eher unkritisch.

Trotzdem sollte man ein paar Dinge wissen:

Beim Erhitzen gehen die meisten Fette und Öle von der Cis- in die Transform über. Die Transform ist wie eine Art Spiegelbild der Cisform, nur viel schlechter verträglich.
Daher ist zum Braten und Kochen Kokosöl besser geeignet, da es beim Erhitzen seine Struktur nicht verändert (am besten Bio-Kokosöl, kein Kokosfett, weil das industriell gehärtet wird).
Wichtig ist auch ein entsprechender Anteil von Omega 3 Fettsäuren, da viele lebenswichtige Substanzen daraus gebildet werden.

Zwei Drittel der Trockenmasse des Gehirns besteht aus Fetten. Es ist ein Bestandteil der Zellmembranen und dient zur Isolierung der Nervenbahnen, ähnlich der Kunststoffisolierung bei Elektrokabeln.
Roher Fisch und besonders Leinöl enthalten viel davon. Das Leinöl ist allerdings nur 6-8 Wochen nach der (hoffentlich schonenden) Kaltpressung unter Lichtabschluß und im Kühlschrank haltbar. Das Leinöl verliert, ebenso wie das Olivenöl, viele seiner guten Eigenschaften beim Erhitzen. Auch bei den Fetten und Ölen gilt: Bio ist besser!

Omega 6 Fettsäuren fördern Entzündungen, Omega 3 Fettsäuren wirken entzündungshemmend. Beide sollten in der Nahrung im Verhältnis 1:1 stehen.
Heutzutage ist das Verhältnis 30:1!
Ein hoch auf die einsame Omega 3 Fettsäure, die irgendwo noch ihr Fähnchen hoch hält!

Übliche Verdächtige
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