Seit Einstein, Schrödinger und Co. weiß man, daß der Beobachter immer Teil des Experimentes (der Studie) ist.
Ob er will oder nicht.

Das heißt aber auch, daß unterschiedliche Beobachter unterschiedliche Ergebnisse erzielen können. Soviel zur Objektivität von Studien.
Und das ist keine Verschwörungstheorie, sondern Quantenphysik – die obengenannten Jungs sind allesamt Nobelpreisträger!
Studien werden in der Regel in Auftrag gegeben (irgendwer muß sie ja schließlich bezahlen), um eine Annahme zu bestätigen. Diese Annahme kann zum Beispiel sein, daß das Medikament XY die Krankheit Z positiv beeinflußt.
Na ja, die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, daß der Hersteller des Medikamentes die Studie in Auftrag gibt und Wissenschaftler oder Institute bezahlt, damit sie die Studie durchführen.
Wenn nun der Beobachter zwangsläufig Teil des Experimentes (der Studie) ist und gleichzeitig Teil einer Zahlungskette (der Auftraggeber möchte natürlich ein möglichst positives Ergebnis und das Institut möchte natürlich weitere Aufträge), ist das mit der Objektivität dann schon mal so eine Sache. Ein altes Sprichwort sagt: Wes Brot ich es, des Lied ich sing.
Das hat schon der alte Churchill verstanden (leider kein Nobelpreisträger, es hätte so schön hierhergepasst), als er sagte: „Traue keiner Statistik (Studie), die du nicht selbst gefälscht hast“.
Gefälscht ist jetzt schon ein böses Wort, aber viele Studien lassen unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten zu.
Außer Geld bekommt der Forscher für jede, unter seinem Namen veröffentlichte Studie eine Art akademischer Punkte, je mehr Punkte, desto akademischer ist man (oder frau, natürlich).
Veröffentlicht werden diese Studien in wissenschaftlichen Magazinen, most highly important: The Lancet, so ein klein bißchen der Heilige Gral für Mediziner.
Je hochrangiger die Zeitschrift, desto hochrangiger der Sachverständigenrat, der darüber entscheidet, ob eine wissenschaftliche Arbeit in diesem Magazin veröffentlicht wird.
Man muß ja seinen Ruf waren (richtig! Das sind die berühmt-berüchtigten „Alten Herren“).
An denen ist schon Ignaz Semmelweis gescheitert, als er forderte, sich die Hände vor einer Operation beziehungsweise Geburtshilfe zu desinfizieren.

In der Hirnforschung galt bis in die 1990er Jahre ein Dogma, für das ein spanischer Professor 1907 ! den Nobelpreis verliehen bekam, nämlich für die Aussage, daß das Gehirn, wenn es einmal ausgewachsen ist, unveränderbar ist.
Das heißt, alle Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen bleiben unveränderbar und die Zahl der Gehirnzellen nimmt nur noch ab.
Was leider alle überlesen hatten war sein Nachsatz: „Und ich hoffe, zukünftige Forscher werden das Gegenteil beweisen“.
An diesen Hammer von Dogma hat sich bis Mitte der 80er keiner rangetraut, er wäre bestenfalls ausgelacht, schlimmstenfalls in die hinterletzte wissenschaftliche Kolonie versetzt worden.
Es ist einfach menschlich, daß Informationen, die das eigene Weltbild bestätigen, sympathischer sind als die, bei denen man umdenken muß (für das Gehirn auch wirtschaftlicher, da weniger Energie verbraucht wird, viele dieser alten Herren ziert ein ordentlicher Bauch, näheres dazu unter „Der Darm und die Energie“).

Und so ist es kein Wunder, daß Studien, die dieses Dogma widerlegten, jahrelang nicht veröffentlicht wurden, weil die alten Herren ihnen nicht glaubten.
Wie man sieht, haben auch die ein gehöriges Mißtrauen gegenüber Studien, die sie nicht selbst gefälscht haben.
Heute ist die neuronale Plastizität (das Gegenteil des Dogmas, es ist nämlich erwiesen, daß das Gehirn neue Nervenzellen bilden und bestehende Verbindungen zwischen Nervenzellen neu verknüpfen kann) Realität und eine Riesenhoffnung für viele Kranke.
Deswegen haben Blinde ein wesentlich besseres räumliches Hörvermögen als Sehende. Sie müssen hören, woher das Auto kommt und wie weit es noch entfernt ist, bevor sie über die Straße gehen. Die Sehregion im Gehirn wird nämlich von der Hörregion übernommen.

Aber Friede!
Studien sind schon sinnvoll, man darf ihnen nur nicht blind vertrauen.
Es galt jahrelang das Dogma, daß hohe Cholesterinwerte gefährlich für Herz und Kreislauf seien (Cholesterinsenker werden auch heute noch häufig verordnet). Es ist längst erwiesen, daß besonders Mensch, die ein hohes Lebensalter gesund erreichen, hohe Cholesterinspiegel aufweisen.
Dumm gelaufen für das Dogma!

Na ja und dann ist da noch die Hummel.
Es ist wissenschaftlich hieb- und stichfest erwiesen, daß es absolut unmöglich für eine Hummel ist, zu fliegen (zu groß, zu schwer, zu kleine Flügel usw.).
Sie weiss es nur nicht!
Glücklicherweise spricht keiner der Professoren hummelanisch, sonst müßten die armen Tiere alle laufen, was bei deren Gewicht mit den dünnen Beinchen ja auch nicht gesund sein kann. Aber wahrscheinlich wüßten die das dann auch wieder nicht und dann müßte wieder einer kommen, der ihnen das klarmacht und dann geht das ganze von vorne los.

Wissenschaftliche Studien
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