Wir waren unterwegs und zwar in Sachen Wasser ( www.your-h2o.com ) und um Investoren zu finden, die das Projekt unterstützen.

Wenn man sich die deutsche Investorenszene („Höhle der Löwen“ & Co) so anschaut, weiß man, wo man besser nicht hinschaut.
Also geht man doch besser dahin, wo sie alle sitzen – Palo Alto, Silicon Valley, Ca., .com!

Es gibt tolle Dokumentationen, wunderbare Bücher, super Videos auf Youtube:
Alle zeigen diesen Spirit von „Alles ist möglich“ im Silicon Valley.
Typen in zerknitterten Shorts und T-Shirts, die um Millionen Venture Capital nachfragen und es auch bekommen.
Alles easy, alles unkonventionell, spontan und offen, der Milliardär ist der beste Kumpel vom Kassierer im Whole Foods Market.

Geh hin und mach!
Hab ne Idee und hier findest du offene Ohren und Investoren zum Anfassen!

Tja, vielleicht 1999.
Nicht umsonst hat Prince (aka. „The artist formerly known as Prince“, aka. “Symbol”, aktuell “verstorben – RIP”) den Song geschrieben: “Tonight were gonna party like it’s 1999”, denn 2000 platzte die Blase.

Irgendwie scheinen die sich immer noch nicht erholt zu haben.
Und, wie gesagt, wir waren da.
Wir sind jeden Tag 2 Stunden in der Mittagszeit mit einem T-Shirt mit „Investor wanted“ durch Downtown Palo Alto gelaufen und da waren genug Leute mit ziemlich viel Geld in der Mittagspause im Restaurant (alles Organic, alles frisch) und alle angereist mit Porsche oder Tesla.

Und die Aktion kam bei vielen Leuten richtig gut an, sogar bei einem Professor von Stanford. Der fragte nämlich, ob er uns fotografieren darf, weil er genau diesen Spirit seinen Studenten jeden Tag predigt, die das aber nicht verstehen.
Auf jeden Fall sind wir so Inhalt eines Workshops an der Stanford University geworden, ganz schön cool, oder?

Wir hatten auch ein paar interessante Gespräche mit Investoren, aber die waren nur an IT-Geschichten interessiert.
Na ja, dann gibt’s natürlich noch die bekannten Investoren, Sand Hill Road & Co.
Wenn man überhaupt reinkommt landet man bei einer Empfangsdame, die eine Email-Adresse weitergibt. Da soll man dann seinen Businessplan hinschicken und die Analysten entscheiden dann, ob das interessant ist oder nicht.

Deutscher geht’s ja gar nicht!
Wo ist denn da der Spirit?
Mit dieser Einstellung wäre keiner weiter westwärts als Brooklyn gekommen!

Ok. Analysten sind natürlich notwendig, aber der natürliche Gegenpol des Neuen.
Und Ok. auch ein Businessplan macht Sinn und sei es nur den, das Projekt in mögliche Zahlen zu übersetzen und darüber zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen.
Der Eindruck, den man auf dieser Seite des Atlantiks bekommt ist aber doch, daß gerade im Silicon Valley alles möglich ist, dass die sich sogar die versponnensten Ideen zumindest anhören.

Google arbeitet daran, menschliches Bewußtsein in die Cloud zu setzen (kein Scherz – googlen Sie mal Ray Kurzweil, der steckt dahinter), es geht erstmal um Ideen, um Neues.
Im krassen Gegensatz dazu steht ein Businessplan, Zahlen aus der Kristallkugel der Zigeunerin auf der Kirmes, oder einfacher gesagt: Aus den Fingern gesaugt!
Und diesen erfundenen Zahlen vertrauen die ihr Geld an!
Aber Hallo!
Es sind Ideen, die die Welt bewegen, nicht erfundene Zahlen!
Und:
9 von 10 Investments scheitern, das 10. muß alles reißen.
Da fragt man sich schon, ob die Analysten, die ja letztendlich entscheiden, worein investiert wird, ihr Geld wert sind. Denn eine Versagensquote von 9:1 (wenn’s gut läuft) ist kein Ruhmesblatt.

Den Vogel abgeschossen hat 500 Startups.
Die Adresse in Mountain View findet man bei Google.
Ein 12-stöckiges Hochhaus (eines der wenigen in Mountain View, was in einer Erdbebenregion auch Sinn macht).
Die Rezeption ist nicht besetzt, irgendwann findet man den versteckten Aufzug und fährt in die 12. Etage, weil in der Anschrift eine kryptische #12 erscheint.
Ausgestiegen findet man sich in einem kahlen Vorraum wieder mit vielen verschlossenen Türen.
Der erste Eindruck: „You are very welcome!“ 😉

Aber dann entdeckt man diesen Touchscreen.

Da wird dann erstmal Name, Adresse, Email abgefragt, dann muß man ein Foto von sich schießen und ganz am Schluß (alle Daten gespeichert) wird man gefragt, mit wem man einen Termin hat – hat man keinen, kann man wieder gehen – immerhin darf man den Fahrstuhl benutzen und muß nicht die Feuerleiter runter.

Ok., vielleicht ist das auch die ultimative Prüfung, wie weit man bereit ist, für seine Idee zu gehen und die fördern nur Projekte, für die die Gründer denen mit der Axt die Tür einschlagen.
Auf Dauer ermüdend und unökonomisch.

Anyway steile Lernkurve!

Im Herbst sind wir wieder da, mit neuem Konzept und sich Zahlen aus den Fingern saugen ist ja nun so schwer auch nicht……
Es sei denn:
Es mehren sich Gerüchte, daß der ultimative Hub schon lange nicht mehr Palo Alto, sondern Shen Zhen ist.
Und natürlich ist das Darkside – denkt man – aber was glauben Sie denn, wo Ihr IPhone herkommt?
Und unter welchen Arbeitsbedingungen das hergestellt wird……
Eigentlich sollte man sich das doch mal anschauen, oder?

Und es besser machen, denn der NuNalife-Spirit lebt!

Wir bleiben dran, und da kommt auch der Zusammenhang mit NuNalife:
Gesunde Ernährung ist das Wichtigste, aber ohne gesundes Wasser kommt man nicht weit!