Gregor Mendel ist der Begründer der Vererbungslehre, neudeutsch Genetik. Er hat rotblühende Erbsen mit gelbblühenden Erbsen gekreuzt und orangeblühende erhalten. Diese Neuzüchtung hatte das Gen „orangeblühend“ und pflanzte sich auch so fort – oranges Gen, orange Blüten, unausweichlich, in Stein gemeißelt. Da beißt die Maus keinen Faden ab, es sei denn sie heißt Agouti.

Irgendwann wurde aus dem Genom (das ist das komplette Erbgut) von Pelztieren das Agouti-Gen isoliert. Dieses Gen steuert die Maserung des Fells, die Streifen des Tigers oder die Tigerung Ihrer Katze.

Überträgt man dieses Gen auf kleine, graue Labormäuse, erhält man zwar keine Tiger, aber die Mäuse bekommen einen neuen Namen: Sie heißen jetzt Agouti-Mäuse.
Außerdem werden sie etwas größer und haben ein gelbliches, kuschelig-flauschiges Fell.

Läßt man dann Herrn und Frau Agouti in einer lauen Nacht im Mai mal alleine, hat man bald viele kleine, kuschelig-gelbe Agouti-Kinder. Wenn die groß sind und Maiennacht und so weiter, hat man irgendwann ziemlich viele flauschig-gelbe Agoutis, was sollen die in ihrem Käfig auch sonst machen außer fressen und….

Bis jetzt alles wie beim alten Mendel: Agouti Gen – Agouti Maus – flauschig, gelbes Fell!

Das ging so lange gut, bis einer auf die Idee kam, die Ernährung der Familie Agouti umzustellen:
Plötzlich bekamen die Agoutis wieder ganz normale, graue Labormauskinder (und nein, da hatte der Mäusebriefträger nicht seine Hand im Spiel).

Papa und Mama hatten zwar das Agouti Gen, es wurde aber einfach nicht aus dem Erbgut (neudeutsch Genom) ausgelesen, verursacht durch die Ernährungsumstellung. Da rotiert der alte Mendel auf seiner Wolke!

Das heißt aber, es gibt etwas, das über dem unausweichlichem Erbgut (Genom) steht. Das Epigenom war entdeckt, schickes Wort, aber jetzt auch nicht sooo kreativ. „Epi“ heißt nämlich „über“. Dieses Epigenom bestimmt, was aus dem Genom, dem Erbgut, ausgelesen und damit wirksam wird.
Und das Ganze gesteuert von der Ernährung, da hört man doch leise NuNalife an die Tür klopfen!

Lassen wir die Agoutis mal bei ihrem munteren Treiben allein und kommen zu Susie Müller (es handelt sich hierbei um keine Maus und der Name ist frei erfunden, etwaige Ähnlichkeit zu lebenden Mäusen wäre reiner Zufall).
Bei Susie Müller könnte in den Genen festgelegt sein, daß sie mit 50 Brustkrebs bekommt, der soll ja schon mal erblich bedingt sein (siehe Angelina Jolie, die sich deswegen die Brüste hat entfernen lassen).

Solange bei Susie aber keiner auf die Idee kommt, diese Genfrequenz auszulesen, weil sie zum Beispiel, wie bei den Agoutis, durch eine bestimmte Ernährung irgendwie blockiert wird, kann die Susie entspannt und krebsfrei 100 werden.
Damit ist sie ihren Genen nicht mehr ausgeliefert und kann selber etwas tun, um gesund zu bleiben.

Aber das Ganze weitergedacht funktioniert natürlich auch umgekehrt.

Nehmen wir mal an, die gute Susie hat einen langweiligen, öden Job, im übrigen Leben läuft es auch nicht so toll. Da liegt es nahe, den Frust mit Schokolade, Sahnetorte und Softdrinks zu kompensieren, das gibt ja auch wenigstens ein paar Glückshormone, die sich beim Blick auf die Hüften allerdings schnell wieder verkrümeln.

Jetzt könnte es ja sein, daß durch diese Art der Ernährung auch hier das Epigenom aktiv wird und bestimmte Gensequenzen blockiert.
Wenn das die Sequenzen für Bestsellerautorin, Violinvirtuosin oder begnadete Ärztin sind, ist das ziemlich dumm gelaufen.

Und alles verursacht durch die Ernährung!

Bleibt nur noch zu erwähnen:

NuNalife

Gesunder Darm – Gesunder Mensch!

Juli 2016: Ernährung schlägt Genetik – oder: Mendel und die Mäuse!
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