Schon mal was davon gehört?
Wir sind mitten drin!
Aber erstmal von vorne.
Die Rauhnächte haben nichts mit Partys der heftigeren Art zu tun.
Ganz im Gegenteil. Sie sind die Zeit „zwischen den Jahren“. Ein uralter, vorchristlicher Brauch.
In dieser Zeit durften die Frauen nicht waschen, die Männer nicht auf’s Feld oder in den Wald gehen.
Eine ruhige, besinnliche Zeit, in der die Familien am warmen Ofen beisammensaßen (leider kennen die wenigsten von uns die Wärme, die von einem prasselndem Feuer in einem Holzofen ausgeht – das Bedürfnis danach ist aber scheinbar tief verankert, denn die meistverkaufte DVD der Welt ist…….“Kaminfeuer“).
Eine Zeit außerhalb der Zeit („zwischen den Jahren“), in der Zeit war, auf das alte Jahr zurückzuschauen, das Gute nochmals zu erleben, aus Fehlern zu lernen, das weniger Gute zu akzeptieren, anzunehmen, aber auch abzuschließen, um frei und unbelastet von Altem in das neue Jahr gehen zu können.
Diese Zeit ist zwar außerhalb der Zeit, steht aber dennoch unter einem guten Stern, denn die Wintersonnenwende war bereits am 21. Dezember, die Tage werden wieder länger, das Licht kehrt zurück.
Noch merkt man davon nichts, deswegen spielt Licht in den Rauhnächten eine wichtige Rolle.
Was interessiert mich so ein alter Quatsch könnten Sie jetzt denken, aber haben Sie an Weihnachten keine Kerzen angemacht oder zumindest die LED-Lichterkette?
Fanden Sie nicht die weihnachtlich beleuchteten Innenstädte oder den gemütlichen, weil entsprechend beleuchteten Weihnachtsmarkt irgendwie passend zur Jahreszeit?
Bingo!
Wir sind mittendrin in einem uralten Brauch!
Ein anderes Relikt aus diesem Brauch sind die guten Vorsätze, die an Sylvester plötzlich auftauchen (und am 1. 1. langsam aber sicher in der Versenkung verschwinden…..)
Aber nochmal von vorn:
Die erste Rauhnacht beginnt am 24. Dezember, 23.59 auf 0 Uhr (und – klingelt das Glöckchen? – Heilig Abend, schon mal ein ganz pompöser Auftakt 🙂 ).
Sie enden am 5. Januar um Mitternacht.
12 Nächte, die den 12 Monaten des kommenden Jahres entsprechen, daher wurde in der Zeit auch viel orakelt und vorhergesagt, wie gesagt, eine ganz besondere Zeit.
Aber zurück zu den guten Vorsätzen, die zu jedem Jahreswechsel wiederauftauchen.
Ist Ihnen schon aufgefallen, daß es jedes Jahr die gleichen sind?
Logisch!
Die tauchen nämlich urplötzlich am 31. 12. um 23.45 Uhr auf und werden am 1.1. um 0.05 mit einem Gläschen wieder runtergespült, bis zum nächsten Jahr.
Das haben unsere Vorfahren (zumindest theoretisch) besser gemacht.
Es sind nämlich 12 Rauhnächte, die ersten 6 dienten dem Rückblick auf’s alte Jahr, was war gut, was war verbesserungswürdig, was sollte man loslassen, was akzeptieren?
Immerhin 6 Nächte in bester Gesellschaft, um aus dem Vergangenen zu lernen.
Die nächsten 6 Nächte dienten der Vorbereitung des neuen Jahres, was will man ändern, wie will man es ändern, wie soll das neue Jahr werden?
Bei manchem von Ihnen klingelt’s jetzt, denn übersetzt ist das der erfolgreiche Abschluß jeden Coachings, jeden Teammeetings, jeden Mitarbeitergesprächs:
Definition von Zielen, wie werden diese erreicht. Kurz: Wer macht was, wie, bis wann?
Und so wird das ganze umgesetzt und nicht runtergespült!
Ganz schön modern diese Rauhnächte – leider nicht mehr zeitgemäß, meint man.
Vielleicht sollten wir da mal von erfolgreichen Unternehmen lernen, die verwenden nämlich viel Zeit darauf, Fehler zu analysieren, daraus zu lernen und die Zukunft zu planen – und was ist das Ergebnis?
Idealerweise Erfolg!
Wie wäre es, wenn Sie sich heute bei aller Hektik der Partyvorbereitung mal ein halbes Stündchen Ruhe gönnen mit einem leeren Blatt Papier und Ihrem Lieblingsstift.
Denken Sie doch mal an das alte Jahr.
Was war gut, was war verbesserungsfähig, was sollten Sie akzeptieren, was annehmen?
Wenn Sie wollen, schreiben Sie es auf die eine Seite des Blattes.
Vor sich haben Sie jetzt eine sorgfältig durchdachte Analyse (nicht nur des letzten Jahres).
Was wollen Sie im neuen Jahr ändern? Was war gut und soll so bleiben? Wie können Sie das erreichen? Wann fangen Sie an (Datum ,Uhrzeit)? Bis wann ist was erledigt (Datum, Uhrzeit)?
Schreiben Sie das alles auf die andere Seite des Blattes.
Und dann legen Sie es irgendwo hin, wo Sie es jeden Tag sehen können und lesen Sie es jeden Tag. Sie werden merken, wie Sie Ihren Zielen immer näher kommen, vielleicht ergeben sich neue Ziele, weil alte erreicht wurden. Schreiben Sie sie dazu.
Und dann wird das Jahr 2018 ein ganz besonderes für Sie werden und ganz besonders der Sylvester 2018!
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei!
Aber jetzt erstmal einen wunderschönen Sylvesterabend 2017, ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes (NuNalife 😉 ) neues Jahr!!!